Allgemeine Informationen über die Gemeinde Gnarrenburg

Die Gemeinde Gnarrenburg, am Nordrand des Teufelsmoores gelegen, bietet mit seinen 12 Ortschaften eine abwechslungsreiche Landschaft. Dort sind zum einen die Moorortschaften mit ihren weiten Grünlandflächen, den Kartoffeläckern, auf denen die berühmte Moor-Sieglinde angebaut wird, den alten Findorffsiedlungen, Birkenbruchwäldern und unberührten Moorflächen, zum anderen die Geestdörfer mit großen Hofstellen, ausgedehnten Waldflächen und den wogenden Korn- und Maisfeldern.

Durchzogen wird die Gemeinde von Nord nach Süd vom ca. 16 km langen Oste-Hamme-Kanal. Der Kanal wurde unter der Leitung des Moorkommissars Jürgen Christian Findorff in den Jahren 1769 bis 1790 im Zuge der Moorkolonisation gebaut. Er verbindet die Oste mit der Hamme und dient zum einen der Entwässerung der Moore, zum anderen war er aber in früherer Zeit für die Moorbauern eine wichtige Verkehrsstraße. Auf diesem Kanal fuhren die so genannten Halbhuntschiffe der Moorbauern mit Torf und landwirtschaftlichen Erzeugnissen beladen nach Bremervörde und Bremen.

Die Gemeinde Gnarrenburg umfasst 123 km². Am 1.1.2021 lebten in den 12 Ortschaften 9.262 Menschen.
Als Verkehrswege erschließen die B 74 [Stade - Bremervörde - Gnarrenburg - Osterholz], die L 122 [Zeven - Gnarrenburg - Kirchwistedt (B 71)] und die L 165 [Gnarrenburg - Worpswede - Osterholz]die Gemeinde Gnarrenburg.

Die Einheitsgemeinde Gnarrenburg besteht wie bereits erwähnt aus 12 ehemals selbständigen Gemeinden (heute als Ortschaften bezeichnet), die am 8. April 1974 im Zuge der Gebietsreform zur Einheitsgemeinde Gnarrenburg zusammengefasst wurden. Sitz der Verwaltung ist das 1975 gebaute Rathaus in der Bahnhofstraße 1 in Gnarrenburg. Starten Sie hier Ihre virtuelle 3D Tour durch das Gnarrenburger Rathaus >>>

Seit 1990 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Baalberge in Sachsen-Anhalt.

An öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungsangeboten sind in der Gemeinde vorhanden:
Post, 2 Apotheken, Polizei, Banken, Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen, Rettungsstation des DRK, Rechtsanwälte, Steuerberater, Schulen: Haupt- und Realschule, Grundschulen in Brillit, Karlshöfen und Kuhstedt, Kindergärten (Brillit, Gnarrenburg, Karlshöfen, Kuhstedt, Glinstedt), Turnhallen (Brillit, Gnarrenburg, Karlshöfen, Kuhstedt), ein Schwimmbad, 2 Seniorenwohnheime, einen Campingplatz, zwei Wohnmobilstationen, ein Heimatmuseum, ein Heimathaus, Kartoffelmuseum, Glasmuseum, mehrere Dorfgemeinschaftshäuser, Gemeindebücherei, Touristinformation, Feuerwehren in den einzelnen Ortschaften, Bereitschaft des DRK, Kirchen in Brillit, Gnarrenburg und Kuhstedt, Ländliche Erwachsenenbildung (LEB).

In allen Ortschaften wird das Vereinsleben intensiv gepflegt, davon zeugen die vielen Schützenvereine, Sportvereine, Kegelclubs, DRK-Ortsvereine, Gemütlichkeitsverein usw. sowie die verschiedensten Veranstaltungen.

War das wirtschaftliche Leben in früherer Zeit durch die Landwirtschaft und kleine Handwerks- und Handelsbetriebe geprägt, so hat sich in den letzten Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Handel, Handwerk und Gewerbe haben sich außerordentlich positiv entwickelt. So ist das Grundzentrum Gnarrenburg inzwischen durch eine ungewöhnlich große Zahl von Einzelhandelsgeschäften mit zum Teil großstädtischem Flair geprägt. In allen Ortschaften findet man leistungsfähige mittelständische Betriebe, die weit über die Grenzen des Elbe-Weser-Dreiecks hinaus für ihre fachgerechte Arbeit bekannt sind. Die größten Arbeitgeber in der Gemeinde Gnarrenburg sind die Brilliant AG, größter europäischer Hersteller und Vertreiber von Leuchten, und die Humuswerke Gnarrenburg (ein Unternehmen der Compo-Gruppe); sie gehören in ihrem Bereich ebenfalls zu den führenden Produzenten von Substraten für den Garten- und Kulturbau.

Neben Handel und Handwerk entwickelt sich der Fremdenverkehr seit Mitte der 90er Jahre zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Entscheidend für diese Entwicklung sind die naturräumlichen Gegebenheiten und die Bereitschaft der Gemeinde, der Touristik Gnarrenburg und privater Investoren, traditionelle Kulturgüter zu erhalten, neue Wege in der Bewirtung von Gästen zu beschreiten und Angebote für Tagesgäste zu konzipieren.


Informationen zu den einzelnen Ortschaften der Gemeinde Gnarrenburg

Die 12 ehemals selbständigen Dörfer Augustendorf, Barkhausen, Brillit, Fahrendorf, Findorf, Glinstedt, Gnarrenburg, Karlshöfen, Klenkendorf, Kuhstedt, Kuhstedtermoor und Langenhausen bilden die Gemeinde Gnarrenburg.

Die Geschichte der 12 Ortschaften ist teilweise so unterschiedlich und vielschichtig wie die Landschaften, in denen sie liegen. Die Gebiete auf der Geest sind schon seit Jahrtausenden besiedelt, wie zahlreiche Funde aus der Steinzeit und folgender Epochen eindrucksvoll bezeugen.

Die Ortschaften Brillit, Glinstedt, Karlshöfen und Kuhstedt können dabei auf eine bis ins 10. Jahrhundert zurückreichende urkundliche Erwähnung zurückblicken. Die so genannten Moorortschaften sind dagegen viel jünger. Die Moorsiedlungen wurden zwischen 1771 und 1850 gegründet. Für ihre Entwicklung galt allgemein der Spruch "den eersten sien Tod, den tweeten sien Not, den drütten sien Brot"; womit ausgedrückt werden soll, dass erst in der dritten Generation der Siedler ein Auskommen durch die Bewirtschaftung gewährleistet war.


Das Wappen der Gemeinde Gnarrenburg




Entwurfsverfasser:
Synold Klein, Inselstraße 12, 21682 Stade

Beschluß des Gemeinderates:
24. April 1978

Genehmigung:
Durch den Landkreis Rotenburg (Wümme) am 23. Januar 1979.

Beschreibung:
In Silber über Wellen eine rote gezinnte Mauer mit einem Zinnenturm, darunter eine zwölfar­mige Lilienhaspel.

Begründung:
Die rote gezinnte Mauer über den Wellen deutet auf die Gnarrenburg, die an der Wasser­scheide gelegen, seit 1250 den Weg durch das Moor sperrte, und die der neuen Gemeinde den Namen gab.

Die 12 armige Lilienhaspel versinnbildlicht den Zusammenschluß der ursprünglichen 12 Ge­meinden. Die Lilien sind ein oft verwendetes Element in der Volkskunst dieser Landschaft, de­ren Orte als Geestdörfer am Rande des Moores oder als Orte der Moorkolonisation wie In­seln im Moore liegen.


Gemeindeplan der Gemeinde Gnarrenburg


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